Die richtige Grilltemperatur ist beim Grillen genauso wichtig wie ein qualitativer Grill oder das leckere Grillgut. Denn selbst das teuerste Stück Fleisch schmeckt nicht, wenn die Temperatur auf dem Grill nicht optimal ist. Nachfolgend kannst du alles über die optimalen Grilltemperaturen nachlesen: Wie man sie bestimmt, worin sich direktes und indirektes Grillen unterscheiden und wie dir Fleisch, Fisch und Gemüse perfekt gelingen.
3 empfehlenswerte Thermometer, um die ideale Grilltemperatur zu bestimmen
Digitales Grillthermometer von ThermoPro
Das digitale Grillthermometer mit zwei Temperaturfühlern darf bei keiner Barbecue-Party fehlen. Es kann zwei Kerntemperaturen gleichzeitig überwachen und schlägt Alarm, sofern die eingestellte Temperatur erreicht ist. Weiterhin überwacht das digitale Thermometer unterschiedliche Garstufen – von medium bis rare. Auch bei Dunkelheit lässt sich das Grillthermometer im Außenbereich aufstellen und hält eine Hintergrundbeleuchtung und einen ausklappbaren Aufsatzständer bereit.
- Zwei Temperaturfühler
- Alarm-/Hinweiston
- Überwacht verschiedene Garstufen
Kabelloses Thermometer von Meater Plus
Kabellos und App-gesteuert funktioniert das Thermometer von Meater Plus. Hierbei erfolgt die punktgenaue Temperaturmessung durch Sensoren, welche die ermittelten Daten direkt auf das Smartphone weiterleiten. Hierbei überwacht das Thermometer sowohl die Kern-, als auch die Umgebungstemperatur. Dank des fortgeschrittenen Algorithmus lässt sich die voraussichtliche Gardauer vorher abschätzen.
- Optimale Überwachung für verschiedene Garstufen
- Leicht zu bedienen
- Zwei Sensoren
Kompaktes Grillthermometer von Doqaus
Ein kompaktes Grillthermometer, das auch im Alltag nutzbar ist, stammt vom Hersteller Doqaus. Innerhalb von drei Sekunden liefert es zuverlässige Temperaturmessungen. Dank des großen Displays fällt es kinderleicht, die Temperatur auch abzulesen. Die Messung erfolgt mithilfe einer 8-mm-Sonde aus Edelstahl, die hochwertige Messergebnisse liefert. Zudem kommt das praktische Thermometer mit einer intelligenten Ein- und Ausschaltautomatik daher und schaltet sich selbstständig ein oder aus, nachdem es ein- oder ausgeklappt wird.
- Schnell & genaue Ergebnisse
- Große Anzeige
- Lange und dünne Sonde
Wie lässt sich ideale Grilltemperatur überhaupt messen?
Grill anwerfen und ab dafür? Ganz so leicht ist es dann leider doch nicht. Denn bevor du irgendein Grillgut überhaupt garen kannst, muss dein Grill ausreichend vorgeheizt sein. Dazu musst du zunächst einmal testen, ob dein Grill auch wirklich heiß ist. Dafür eignen sich grundsätzlich verschiedene Methoden: So kannst du bei bestimmten Grills mit Deckel ein Thermometer verwenden, das die Temperatur misst. Es darf den Rost allerdings nicht direkt berühren, sondern muss einen sogenannten Abstandshalter haben. Am besten schaust du anfangs mal in die Gebrauchsanweisung, um zu verstehen, wie das Gerät funktioniert.
Falls dir das zu umständlich ist und du dir ein solches Thermometer nicht extra anschaffen möchtest, kannst du alternativ die „Fühlmethode“ anwenden: Nutze dazu deine Handinnenfläche, die du in etwa 12 Zentimeter Abstand über dem Rost positionierst. Dann heißt es: Abwarten und die Sekunden zählen, ehe es dir zu heiß wird und du die Hand wehziehen musst. Ist das schon nach ein bis drei Sekunden der Fall, so ist der Grill schon richtig heiß. Bei einer Dauer zwischen fünf bis sieben Sekunden lässt sich von einer mittleren Temperatur ausgehen. Und schließlich nach acht bis zehn Sekunden von einer niedrigen Temperatur. Zusammengefasst kannst du dich an den nachfolgenden Zeiten und Werten orientieren:
- zwischen acht und 10 Sekunden beträgt die Grilltemperatur schätzungsweise 110 – 170 °C
- vergehen fünf bis sieben Sekunden, liegt die Temperatur etwa zwischen 170 – 230 °C
- bei ein bis vier Sekunden ist der Grill bereits 230 – 300 °C warm oder noch heißer
Direkte oder indirekte Hitze: Wie unterscheiden sie sich?
Beim Grillen kannst du die direkte von der indirekten Hitze unterscheiden.
Direktes Grillen: Beim direkten Grillen grillst du das Fleisch direkt über der Glut. Erst dann, wenn die Temperatur zwischen 230 – 280 °C liegt, entsteht die typische Kruste. Mehr als 290 °C sollte dein Grill aber nicht warm sein, da das Grillgut sonst verkohlt und ungenießbar wird.
Indirektes Grillen: Bei dieser Grillmethode garst du mithilfe von zirkulierender Wärme im geschlossenen Grill. Dies Methode kommt vor allem bei dickeren Fleischstückchen – etwa einem Filet oder ganzem Hühnchen – zum Einsatz. Hierbei benötigst du auf jeden Fall mehr Zeit, Geduld und einen Bereich, der beim Grill nicht von unten beheizt wird.
Wie funktioniert Rückwärtsgaren?
Echte Grillmaster machen nichts lieber, als zu experimentieren. Dafür nutzen sie unter anderem das sogenannte Rückwärtsgaren. Hierbei kombinieren sie das direkte mit dem indirekten Grillen. Bedeutet: Sie grillen das Gut bei niedriger Temperatur sanft vor, um anschließend noch einmal schnell und heiß anzubraten. Diese Grillmethode eignet sich perfekt, wenn du zum Beispiel ein ganzes Hähnchen, einen Braten oder sehr dicke Steaks machen möchtest. Plane aber ausreichend Zeit ein – idealerweise mehrere Stunden oder sogar einen ganzen Tag für ein echtes Barbecue-Erlebnis.
Was ist die Kerntemperatur und wie lässt sie sich bestimmen?
Die Kerntemperatur ist für das Grillgut wichtig. Sie entscheidet, ob das Fleisch innen roh oder gut durch ist. Hierzu benötigst du ein spezielles Grillthermometer. Dieses platzierst du mittig auf dem Rost direkt in den Fleischstückchen. Es ist generell ratsam, die meisten Stückchen komplett durchgaren zu lassen. Dies beugt Infektionen vor, da schädliche Mikroorganismen aufgrund der Hitze zuverlässig beseitigt werden.
Die richtige Temperatur für jedes Grillgut: Ein Überblick
Die nachfolgende Tabelle fasst die wichtigsten Informationen für jedes Grillgut zusammen.
Fleisch | Direktes / indirektes Grillen | Temperatur auf dem Grillrost | Dauer |
Rind | direkt bzw. danach indirekt | 200 – 220 °C | 6–10 Minuten |
Lamm | direkt /indirekt | ca. 180 °C | 10–20 Minuten (Kotelett oder Karree) |
Geflügel (Hähnchenbrust) | direkt, danach indirekt | ca. 180 – 200 °C | 10–12 Minuten |
Geflügel (ganzes Hähnchen) | direkt, danach indirekt | 150 – 180 °C | 60–90 Minuten |
Entenbrustfilet | direkt, danach indirekt | ca. 180 °C | 10–12 Minuten |
Schweinesteak | direkt | 160 – 180 °C | 10–12 Minuten |
Spareribs | direkt | 120 – 150 °C | ca. 60 Minuten |
Burgerpatties | direkt | 160 – 180 °C | 10–12 Minuten |
Bratwurst, roh | direkt | 150 – 160 °C | 20–25 Minuten |
Bratwurst, gebrüht | direkt | 150 – 160 °C | 15–20 Minuten |
ganzer Fisch | indirekt | 150 °C | 20–30 Minuten |
Fischfilet | indirekt | 160–180 °C | 8–10 Minuten |
Garnelen | direkt | 180 –200 °C | 3–4 Minuten |
Gemüse | indirekt | 150 – 180 °C | abhängig von der jeweiligen Sorte |
Häufige Fragen zur Grilltemperatur
Schnell oder langsam grillen – was ist wann richtig?
Eine Faustregel besagt: Je dünner das Fleisch, desto schneller und heißer muss gegrillt werden. Ob Spargel, Garnelen oder auch ein dünnes Steak: Das Grillgut sollte nicht zu lange auf dem Rost bleiben, da es ansonsten übergart. Am besten für nur wenige Minuten direkt über der Wärmequelle auf den Rost legen. Bei dickerem Fleisch gilt folglich: Länger und langsam indirekt garen, damit das Innere gut durch ist und die äußere Schicht nicht verkohlt.
Welche Kerntemperatur hat Fleisch?
Schweinefleisch hat eine Kerntemperatur von etwa 70°C. Bei Geflügel, das komplett durchgegart werden sollte, liegt die Kerntemperatur bei 75 bis 80°C. Lamm sollte ein Kerntemperatur zwischen 70 und 80°C haben, ehe es verzehrfertig ist.
Welche Kerntemperatur hat Fisch?
Fisch sollte bei niedrigen Temperaturen auf den Grill, weshalb die Kerntemperatur hier lediglich 60-65°C beträgt.
Wie lässt sich die Garstufe von Fleisch bestimmen?
Die Garstufe richtig einzuschätzen, kann gar nicht so leicht sein. Auch dafür wissen sich Grillkenner allerdings zu helfen: Sie wenden spezielle Tests an, um einzuschätzen, ob das Fleisch schon gar ist. Dafür führen sie den Handballentest durch, der allerdings viel Erfahrung und Übung benötigt. Bei der Stufe „well done“ ist das Grillgut fest und durch. Bei Medium ist das Fleisch auch fest, aber nicht im Kern. Fühlt sich das Fleisch weich an, ist es innen roh.
Wie gelingt ein perfektes Steak?
Damit dir ein perfektes, gut durchgegartes Steak gelingt, empfehlen wir eine maximale Temperatur von 230 bis 280 Grad Celsius. Gare das Steak dann am besten in der indirekten Zone bei Temperaturen von 150 bis 180 Grad weiter. Dann entstehen eine schöne Kruste und der typische Geschmack.
Fazit: Mit der richtigen Grilltemperatur auf den Punkt genau grillen
Sowohl die Temperatur auf dem Rost, als auch die Kerntemperatur sind entscheidende Kriterien dafür, ob das Grillgut schlussendlich schmeckt. Wichtig ist hierbei, die ideale Temperatur für Fleisch, Fisch und Gemüse zu kennen. Wenn du ein geeignetes Grillthermometer verwendest, behältst du die Temperatur immer im Blick. So einfach kann grillen sein.